Das Unvorstellbare denken

> Matthias Ginter

Hallo, ich bin Matthias Ginter. Viele kennen mich als Fußballspieler von Borussia Mönchengladbach oder der deutschen Nationalmannschaft. Aber auch ich hatte einen unglaublich harten Weg, um eines TagesProfifußballer werden zu können.

Ich musste viele Hindernisse und Zweifel überwinden, um meine Ziele erreichen zu können. Was ich gelernt habe, war, dass man nie den Glauben in seinen Körper und seine Stärken verlieren sollte. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, aber vielleicht helfen euch meine Beispiele.

Als ich 15 Jahre alt war, habe ich mir in einem Jugendspiel mein Schien- und Wadenbein gebrochen. Ein Arzt meinte, dass es nicht sicher sei, ob und wie ich irgendwann mal wieder Fußball spielen könnte. Als ich 18 Jahre alt war, haben sehr viele Leute gezweifelt, ob ich jemals das Niveau hätte, Bundesliga-Spieler zu werden, geschweige denn bei Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach oder gar als Nationalspieler für Deutschland zu spielen. Ich war vielleicht nie der talentierteste oder beste Spieler in den Mannschaften, in denen ich gespielt habe. Aber ich habe von klein auf gelernt, zu kämpfen. Mir wurde auf meinem Weg nie etwas geschenkt, ich musste mir alles hart erarbeiten. Ich habe gelernt, mit Rückschlägen umzugehen und sie in positiven Ehrgeiz umzuwandeln. Ich musste mich mit vielen Zweifeln auseinandersetzen und habe gelernt, was mit Disziplin, Wille, Engagement und der richtigen Einstellung und Mentalität möglich ist.

Es ist nämlich alles möglich! Ich bin der Überzeugung, dass man alles lernen und alles schaffen kann, was man sich vornimmt. Man muss es nur zu 100 Prozent wollen und wirklich für seine Ziele 100 Prozent geben. 

Es ist wahnsinnig hart und es erfordert viele Stunden Fleiß, Arbeit und auch Tränen, seine Ziele zu erreichen. Aber wenn man es beeinflussen kann, ist es möglich! Wenn man Tag und Nacht für ein bestimmtes Ziel arbeitet, wird man früher oder später belohnt. Vielleicht nicht gleich, vielleicht wird es auch Monate oder Jahre dauern. Aber wenn man um seine Träume kämpft, holt man das absolut Maximale aus sich heraus. Man wird so zum bestmöglichen „Ich“, das man nur sein kann. Das ist mein Antrieb, der bestmögliche „Matthias Ginter“ zu sein, der in meiner Macht steht. Und wenn man dann seine Ziele erreicht hat, blickt man glücklich auf den gegangenen Weg zurück und ist einfach nur dankbar und glücklich, die Hindernisse überwältigt zu haben. Deshalb spiele ich Fußball, um dort das Bestmögliche herauszuholen. Deshalb habe ich eine Stiftung gegründet, um für Kinder da zu sein und ihnen Kraft und die Überzeugung zu geben, dass mit harter Arbeit an sich und dem Vertrauen in sich Unmögliches möglich gemacht werden kann.

Um das Wunderbare zu erlangen, muss man das Unvorstellbare denken.

Euer Matze Ginter

 

Die Matthias-Ginter-Stiftung

Tore erzielen und verhindern, Trophäen in die Luft strecken, Titel feiern – all das steht für sportlichen Erfolg, den ich in meinen jungen Jahren bereits erleben durfte. Sportlicher Erfolg, der mir ein privilegiertes Leben in unserer Gesellschaft ermöglicht hat. Natürlich bin ich stolz auf das Erreichte. Aber in erster Linie bin ich extrem dankbar. Dankbar dafür, dass ich in guten Verhältnissen aufwachsen durfte, dass ich auf meinem Weg immer unterstützt wurde, dass ich gesund bin.

Leider ist das nicht selbstverständlich. Viele Menschen müssen wesentlich steinigere Wege beschreiten, haben mit vielen Hindernissen zu kämpfen. Kinder und Jugendliche können sich nicht aussuchen, unter welchen Voraussetzungen sie aufwachsen müssen. Geistige, körperliche oder soziale Benachteiligungen erschweren ihnen die Integration in unsere Gesellschaft. Benachteiligung durch Benachteiligung. Diese jungen Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Das habe ich zum Anlass genommen, die Matthias-Ginter-Stiftung zu gründen. Ich möchte meine privilegierte Stellung nutzen und solchen Kindern und Jugendlichen, insbesondere in meiner Heimatstadt Freiburg, zur Seite stehen.

Die Stiftung dient hierzu als Instrument. Sie soll die notwendige Hilfestellung geben, um den benachteiligten jungen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Glauben die Chance zu geben, ihren Weg zu gehen und ihre Ziele erreichen zu können.

Die Matthias-Ginter-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, geistig, körperlich und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren im Raum Freiburg zu unterstützen. Unsere Stiftung möchte daher insbesondere eigene Projekte durchführen und Projekte von Dritten fördern, die diesem Zweck gerecht werden. Sport, Bildung und Erziehung stehen hierbei im Mittelpunkt. 

 

Über Matthias Ginter
(Borussia Mönchengladbach)

Matthias wurde 2014 Fußball-Weltmeister, 2016 Olympischer Silbermedaillen-Gewinner und 2017 Confed-Cup Sieger mit Deutschland. Zudem gewann er 2017 den DFB-Pokal mit Borussia Dortmund.